Buchtipps

In der Vielfalt liegt die Freude am Lesen. Bei Buchhandlung Lese-Ecke in Wien finden Sie Bücher für jedes Genre und jedes Alter – sorgfältig ausgewählt und persönlich empfohlen.

Empfehlungen aus dem Sortiment

Monatlich neue persönliche Empfehlungen

Ab jetzt gibt es hier nur noch Rezensionen von mir selbst über Bücher, die ich auch tatsächlich gelesen habe. Das sind nicht nur Neuerscheinungen, sondern durchaus auch ältere Bücher oder Klassiker. Jeden Monat kommen neue Empfehlungen hinzu, wobei ich nur das auswähle, was mir selbst auch Freude beim lesen bereitet hat.

November 2025

Buchcover "Babyjahre"

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Ratgeber Babyjahre von Remo H. Largo

Neuauflage 2019 im Verlag Piper

 

Wer diesen Erziehungs- (oder besser: Beziehungs-) Ratgeber hat, braucht keine anderen! Als ich vor über 15 Jahren zum ersten Mal Mutter wurde, habe ich mindestens 1 Dutzend verschiedene Erziehungsratgeber gelesen.

Der Einzige, den ich davon empfehlen kann, ist 2019 in einer vollständig überarbeiteten Neuausgabe erschienen. Ein Buch, welches Eltern von Babys und Kleinkindern Vertrauen schenkt und Mut macht, statt ständig den Fokus aus „kann noch nicht“ oder „macht noch nicht“ zu haben.

Autor dieses wunderbaren Buches ist der Schweizer Kinderarzt Remo H. Largo. Jedes wichtige Thema wird behandelt: Beziehungsverhalten, Motorik, Schlafverhalten, Schreiverhalten, Spielverhalten, Sprachentwicklung, Essen und Trinken, Wachstum, Trocken und sauber werden, sowie ein auführlicher Anhang.

Die jeweiligen Kapitel gliedern sich in eine Einleitung und folgende Unterkapitel: vor der Geburt, 0-3 Monate, 4-9 Monate, 10-14 Monate und 25-48 Monate. Viele Abbildungen, Tabellen und Statistken ergänzen das Ganze, ohne den Lesefluss zu hindern. Im Gegenteil, fast alles an diesem Buch ist in ruhigem, wertschätzenden Ton gegenüber Kindern und Eltern verfasst.

All die Dinge, über die sich Eltern von Babys und Kleinkinder Sorgen machen, kommen in dem Buch vor. Dabei merkt der Leser, dass vieles, was er selbst schon als „bedenklich“ gesehen hat, in der ganz normalen Bandbreite der kindlichen Entwicklung drin ist.

Das Kind krabbelt nicht? Kein Problem, ganze 13 Prozent der völlig normal entwickelten Kinder lassen diese Phase aus, oder finden alternative Wege der Fortbewegung – ohne spätere, schlimme Folgen!

Das Kind zeigt ausgeprägte Eifersucht aufs neue Baby! Was haben wir nur falsch gemacht? Gaar nichts, meint Remo H. Large, die Reaktion auf die Ankunft eines Geschwisterchens löst bei jedem älteren Kind Verunsicherung aus, bei einigen halt mehr und stärker als bei anderen! Und so weiter…

 

Ich habe das Buch seinerzeit trotz der über 500 Seiten in einem Rutsch durchgelesen, und dann bei akuten Anlässen immer wieder als Nachschlagewerk genutzt. Das ideale Geschenk für (zukünftige) Eltern von Babys und Kleinkindern!

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Jugendbuch ab 11 Jahre Nennt mich nicht Ismael!

von Michael Gerard Bauer

Erschienen 2009 im dtv-Verlag

 

Das Buch ist sehr flüssig und humorvoll aus der Sicht des Anti-Helden Ismael Leseur geschrieben. Der Stil ist ähnlich wie in „Gregs Tagebuch“ (nur weniger oberflächlich), was Ismael den Lesern gleich sympatisch macht. Auch der Humor kommt nicht zu kurz!

Isamel nach seinem ersten Jahr am St. Daniel’s Boys College eines gelernt:  sich möglichst unsichtbar zu machen, um nicht vom Schulrowdy Barry Bagslay gemobbt und für seinen Namen verspottet zu werden.

Doch im neuen Schuljahr kommt alles anders: er bekommt nicht nur eine neue Lehrerin, sondern auch einen neuen Mitschüler, der nach außen sehr unscheinbar (eher wie das typische „Opfer“) wirkt. Doch verbal hat es dieser James Scobie drauf, uns außerdem behauptet er, auf Grund einer geheimnisvollen Erkrankung keinerlei Angst empfinden zu können. Diese Aussage wird sehr bald auf die Probe gestellt werden.

Scobie schafft es außerdem, Ismael und einige seiner Mitschüler zum Beitritt bei einem Debatierclub zu überreden. Im Wortgefecht-Wettkampf mit anderen Schulen lernt Ismael (der eigentlich viel besser schreiben als reden kann) das Mädchen Kelly Faulkner kennen. Er verliebt sich bis über beide Ohren ind sie – was leider seiner Konzentrion aufs Debattieren sehr schadet.

Obwohl der Debattierclub der reinste Nerd-Verein ist bilden sich dort Freundschaften und es treten ganz neue Stärken mancher Schüler zutage. So schaffen es die Teilnehmer, auch weiterzumachen, als Scobie aus gesundheitlichen Gründen plötzlich ausfällt. Und trotz eines sehr peinlichen Erlebnisses (welches ich hier nicht spoilern will) dürfte sich sogar Kelly Faulkner für Ismael interessieren.

Und schön langsam interessiert Ismael auch, was er eigentlich mit dem Ismael (nach dem er benannt ist) aus dem Roman „Moby Dick“ gemeinsam hat. Und am Ende des Schuljahres ergibt sich auch nocht eine Gelegenheit, dem Mobber Barry Bangsley eine Lektion zu erteilen, die er nie vergisst…

 

Ein großartiges Jugendbuch, welches seit dem Erscheinen 2009 mittlerweile die 23. Auflage erreicht hat – klare Kaufempfehlung!

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Kinderbuch Hase Hollywood und das Geheimnis des Drachenlander

von Michael Gerard

Erschienen 2024 im Verlag Hasenfrosch

 

Das ideale Geschenk für Vor- und Volksschulkinder. Das Buch ist liebevoll gestaltet, die Charaktere sind detailliert beschrieben und die Geschichte ist fantasievoll und spannend – aber dennoch für ängstliche Kinder gut geeignet, weil keine unmittelbar gefährlichen Sitiatuonen vorkommen.

Man kann das Buch entweder in einem Rutsch lesen, oder zum Beispiel als Tageshighlight jedes der 22 Kapitel einzeln.

Es geht um den schüchternen Hasen Hollywood, der ein Gasthaus auf einem Berg betreibt. Mit dabei sind seine Freunde, die rockigen Katze Kate, der Koch Giovanni (einer Maus), der Nilpferddame Mama Lu, und „Affe“ der verspielt und stark, aber nicht sehr klug ist.

Als ein berüchtigter Pirat bei ihnen einkehrt, und beim überstürzten Aufbruch seinen Seesack vergisst, beginnt das Abenteuer. Der rosa Glitzerball, den die Freunde darin finden, erweist sich nämlich als ein Ei, aus dem ein seltsames Geschöpf schlüpft, das in Affe seine Mama sieht, und Unmengen Chilis vertilgt. So wird das kleine Drachenhorn dann auch genannt. „Chili“.

Die Freunde beschließen, Chili zu ihrer echten Mama zurückzubringen, die sie im „Drachenland“ zu finden hoffen. Den Weg dahin beschreibt eine Karte aus dem Seesack des Piraten. Ein durchgeknallter, freundlicher Erfinder-Kater leiht ihnen für diese Reise ein außergeöhnliches Gefährt. Und los geht die Reise: durchs Land der Moppelpoppel, das Reich einer Hexe und schließlich tatsächlich ins Drachenland. Mehr will ich hier nicht vorweg nehmen.

Die Geschichte ist sehr liebevoll mit handgemalten Aquarellen illlustriert und ein schönes Abenteuer, auch für vorlesende Eltern, Großeltern oder Pädagogen. Der Wiener Autor hat gemeinsam mit seinem Sohn und seiner Frau vier Jahre an der Umsetzung gearbeitet und es letzlich im Eigenverlag (nachhaltig  in Österreich produziert) herausgebracht.

 

100% Kaufempfehlung – und auch die Empfehlung, es vor dem Verschenken an ein Kind, selbst zu lesen!

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Autobiogratisches Buch Als ich unsichtbar war

von Martin Pistorius

Erschienen 2011 im Lübbe Verlag

 

Dieses Buch habe ich schon vor über 10 Jahren gelesen, und es war für mich ein echtes Erlebnis und hat meine Weltsicht in einigen Punkten total verändert. Martin Pistorius lebt das Leben eines ganz normalen Kindes mit seiner Familie in Südafrika. Als er mit 12 Jahren völlig unerwartet schwer erkrankt, verliert er in kurzer Zeit alle seine Fähigkeiten. Bald kann er nicht mehr sprechen und sich nicht mehr kontrolliert bewegen und fällt schließlich für viele Monate ins Koma.

Doch dann, 3 Jahre später, erwacht sein Geist wieder, und er nimmt seine Umgebung bewusst wahr – jedoch gefangen in einem gelähmten Körper und ohne jegliche Möglichkeit zur Kommunikation. Nach wie vor wird er auch als geistig schwerst behindert angesehen.Das einzige, was er kontrolliert bewegen kann, sind seine Augen.

Seine Eltern kümmern sich um ihn, doch die Situation wird für diese immer belastender, weil Martin in sämtlichen Bereichen des Lebens auf Hilfe angewiesen ist. Zwischendurch wird er in verschiedenen Pflegeeinrichtungen untergebracht, wo der „Vollidiot“ zutiefst unmenschliche Mißhandlungen ertragen muss, ohne sich wehren, oder nur jemanden davon zu erzählen zu können.

Mit Hilfe seine Fantasie schafft er es, sich in diesen Jahren schöne Momente vorzustellen, wo er wieder die Macht über seinen Körper hat. Tatsächlich erkennt eine aufmerksame Therapeutin dass Martin viel mehr von seinem Leben mitbekommt, als alle ahnen. Sie überredet seine Eltern, ihn in einem Fachzentrum in der Nähe von Johannesburg

Mit Computerunterstüzung bekommt er die Möglichkeit, mit Augenbewegungen zu kommunizieren. Nach fast 10 Jahren als „ghost boy“ (englischer Originaltitel) kann er endlich mit seiner Familie und seinen Mitmenschen kommunizieren.

Er enteckt seine Begabung für Technik und Programmieren und arbeitet erst ehrenamtlich und später bezahlt in diesem Bereich. Und er lernt die Liebe seines Lebens kennen, die er dann auch heiratet. Wie es zu all dem kommt beschreibt er selbst in diesem Buch mit Gänsehaut-Effekt!

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Sachbuch Weiß die KI, dass sie nichts weiß?

von Kathrarina Zweig

Erschienen 2025 im Heyne Verlag

 

Ehrlich gesagt hatte ich vor der Lektüre dieses Buches ein sehr vages Halbwissen über das, was immer mehr unser alles Leben bestimmt: die Systeme, die „künstliche Intelligenz“ oder kurz KI genannt werden. Von diesem Buch habe ich mir Hintergrundwissen erhoffe, um mir selbst ein Bild davon zu machen, was da dahinter steckt. Vor allem hat mich interessiert, wie diese Systeme „arbeiten“ und in welchen Lebensbereichen sie hilfreich sein können und in welchen nicht.

Die Bioinformatik-Professorin Katharine Zweig ist Autorin dieses Buches, und sie gilt als Spezialistin auf dem Gebiet, die laut Wikipedia auch einer „interessierten, aber fachfremde Allgemeinheit“ diese komplexen Zusammenhänge und Auswirkungen erklären kann.

Ich war anfangs etwas skeptisch, wurde aber nicht enttäuscht. Das Buch ist angenehm systematisch aufgebaut und hat 30 Kapitel, bei denen die Autorin anfangs empfiehlt, täglich eines zu lesen. So habe ich es auch gehandhabt, und es war gut so. Das Buch ist so komplex, dass es „in einem Rutsch“ für mich nicht zu erfassen gewesen wäre.

So lernte ich jeden Tag etwas mehr über „die KI“ dazu und kann mir mit den Informationen daraus selbst ein Bild machen, wo die Stärken und Schwierigkeiten dieser Systeme liegen.

Das Buch ist immer wieder durch kleine, persönliche Geschichten aus der Erfahrung der Autorin und ihrer Familie ergänzt. Anfangs hat mich das in einem Sachbuch etwas befremdet, aber mit der Zeit und dem Lesefluss kamm ich immer besser damit zurecht. Am Ende fand ich die Vergleiche der Autorin zwischen „KAI“ (ihrem KI-Avatar) und  menschlichen Verhaltensmustern sehr ansprechend. Auch die Bilder haben die Inhalte gut ergänzt.

Natürlich bin ich immer noch kein KI-Experte, aber wenn mir wer jetzt weismachen will, was die KI alles schon „viel besser als Menschen“ können soll, kann ich abschätzen, ob da was dran ist, oder nicht. Für interessierte Laien, die sich ein Grundwissen über „die KI“ aufbauen wollen, sehr zu empfehlen.

September 2025

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

2 Frauen, 2 Räder, ein Zelt

von Tanja Willers und Johanna Hochedlinger

 

„Geht nicht gibt’s nicht!“ war das Motto der zwei Österreicherinnen, die 2023 zu einer Fahrradreise von Kapstadt in Südafrika nach Wien aufgebrochen sind. Fast 15 Monate hat die Tour gedauert. Die beiden haben 21 Länder in Afrika, Asien und Europa durchquert und in insgesamt 37 Blogartikeln darüber berichtet. Nach ihrer Rückkehr ist dann daraus dieses Buch entstanden.

Für mich als Selbst-Radreisende ist es der bei weitem beste Radreisebericht, den ich je gelesen habe (und das waren einige). Das Buch liest sich leicht und flüssig, und die vielen Fragen, die sich einem bei der Lektüre unwillkürlich stellen, werden prakitscherweise Themenblöcke, wo alles gleich beantwortet wird.

 

Egal, ob Gepäck, Local Food, Trinkwasser, wildes Campen, Körperpflege, Reisen als Frau, Fitness, Grenzübertritte oder Finanzen: keine Fragen bleiben offen! Unwillkürlich musste ich daran denken,  welche dieser Informationen mir bei meinen wesentlich kürzeren, harmloseren Radreisen geholfen hätte. 

 

Neben all den Hintergrundinformationen kommt auch der eigentliche Reisebericht nicht zu kurz. Mit jeder gelesenen Seite wurden mir die beiden Radlerinnen sympathischer. Der Schreibstil ist durchgehend informativ, teilweise humorvoll und immer in der Wertschätzung für die Menschen, denen die Radlerinnen unterwegs begegnen. 

 

Zitat Johanna: „Wir sind nicht unterwegs, um die Welt zu belehren, sondern um von ihr zu lernen.“

Zitat Tanja: „99% der Menschen auf der Welt sind gut. Die anderen haben wir nicht getroffen.“

 

Absolute Leseempfehlung! 

 

Buchcover "2 Frauen, 2 Räder, 1 Zelt"

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Länger leichter leben

von Dr. Marcus Franz

 

Es gibt schon jede Menge Gesundheitsratgeber und wirklich viel Neues wird der Lesende in diesem Buch nicht finden. Warum ich diese Buch trotzdem empfehle? Weil es einer des wenigen wirklich praxisnahen Gesundheitsratgeber ist und kurz und kompakt alles zusammenfasst, was jeder selbst für eine gute Lebensqualität tun kann.

 

Die 7 Säulen sind Ernährung und Verdauung, Immunsystem, Herz, Lunge und Gefäße, Bewegung und Sport, Entspannung und Freizeit, Mindset und Grundeinstellung sowie medizinische Vorsorge.

 

Jeder dieser Säule widmet Dr. Franz ein kurzes, knackiges Kapitel, wo man nachlesen kann, wie man das eigene Leben in der Praxis optimieren kann. Für diejenigen, denen das nicht genug ist, wird nachfolgend unter „Vertiefendes Wissen“ auf das Wesentliche detaillierter eingegangen – ohne wissenschaftliches Kauderwelsch oder die langatmige Wiedergabe von Studien.

 

Ich hatte beim lesen zwar nur wenig AHA-Effekte, aber dafür umso mehr „Ach ja – das wusste ich eigentlich schon, aber ich habe schon lange nicht mehr dran gedacht!“. Das macht das Buch tatsächlich zu einem der wenigen, die ich sicher öfter als 1x lesen werde – einfach um mir das, was ich ohnehin schon weiß, wieder ins Gedächtnis zu rufen und mir klar zu machen, dass eine bewusste Lebensführung nicht kompliziert sein muss. Das Buch setzt auf ganzheitliche Medizin, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und auf Prävention statt Reparatur setzt.

 

Eine klare Leseempfehlung für alle, die genug von komplizierten Medizin-Fibeln haben, und statt dessen einfach umsetzbare Tipps suchen, um eben das zu schaffen, was der Titel verspricht, nämlich LÄNGER LEICHTER zu LEBEN!

 

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Doktor Erich Kästners lyrische Hausapotheke

von Erich Kästners

 

Erich Kästners Gedanke hinter diesem kleinen Gedichtband war, für alle Lebenslagen, eine Art „lyrische Medizin“ anzubieten. Egal, ob Krankheiten quälen, der Lebensüberdruss regiert, oder wenn man sich gerade über Zeitgenossen geärgert hat: Kästner hat stets ein passendes Gedicht parat! Denn, so schreibt er selbst: „Es war seit jeher mein Bestreben, seelisch verwendbare Strophen zu schreiben!“.

 

Das praktische Kleinformat dieser gebundenen Ausgabe ermöglicht leichtes Mitnehmen der lyrischen Hausapotheke in Hand- oder Jackentasche. Auch als Geschenk eignet sie sich gut. Die Weiseheiten, die man hier lesen kann, haben auch knapp 90 Jahre nach ihrer Ersterscheinung noch erstaunlich oft Gültigkeit.

 

In diesem Sinne viel Lesevergnügen im Kästners üblichem, satirisch-ironischem Stil und folgender Rat zum Schluss dieser Empfehlung:

 

Sei traurig, wenn du traurig bist, und steh nicht stets vor deiner Seele Posten!

Den Kopf, der dir ans Herz gewachsen ist, wird’s schon nicht kosten.

 

 

 

 

 

Buchcover "Lyrische Hausapotheke"
Buchcover "Lyrische Hausapotheke"

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

„SAPIENS – der Aufstieg“ als Graphic Noval

von Yuvval Noah Harari

 

Yuval Noah Harari ist ein Begriff für spannende, populärwissenschaftliche Bücher, wo komplexe Zusammenhänge auch für Laien verständlich erklärt werden. Gemeinsam mit dem Comic-Zeichnern Daniel Casanave und David Vandermeulen wurde hier ein faszinierendes Wissensbuch im Comic-Stil geschaffen. Die Graphic Noval „Sapiens – der Aufstieg“ bringt sowohl Kindern (ab ca. 12 Jahren) als auch Erwachsenen die Geschichte unserer Jäger- und Sammler-Vorfahren näher. Durch die Komplexität ist es für jüngere Kinder eher nicht zu empfehlen – oder nur in Begleitung Erwachsener, mit denen die Themen bearbeitet und diskutiert werden können.

 

Der Autor selbst begleitet uns als Comic-Figur durchs ganze Buch – teilweise begleitet von seiner Nichte Zoe, die alles über Sapiens und seine Lebensweise erfahren möchte. Gemeinsam besuchen sie verschiedene Wissenschaftler mit deren Hilfe Zoes Fragen beantwortet werden. Dazwischen sind immer wieder Ausschnitte aus Comics (im Stil von den „Flintstones“) eingestreut. Manche dieser „Geschichten in der Geschichte“ sind etwas weit hergeholt, aber immer wieder kommt der Autor zur Ausgangsfrage „Wie hat der Jäger und Sammler Sapiens gelebt, und was unterscheidet ihn von den anderen Säugetieren?“ zurück.

 

Das Buch endet damit, dass Sapiens der Prozess gemacht wird, weil er noch vor seiner Sesshaftwerdung überall, wo er hingekommen ist, die dortige Megafauna zerstört hat. Im Stil von Gallileo Gallilei´s „Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme“ werden von fiktiven Anklägern Vorwürfe gegen den Jäger und Sammler Sapiens erhoben, er habe weltweit Tod und Verwüstung hinterlassen. Ein ebenso fiktiver Verteidiger argumentiert dagegen.

 

Insgesamt werden in dem Buch nicht nur die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Menschheit vor ihrer Sesshaftwerdung erörtert, sondern auch die Methoden vorgestellt, mit der die Forschung dazu betrieben wird. Dabei wird dem Lesenden schnell klar – es ist längst nicht alles so einfach und nachvollziehbar, wie es gerne dargestellt wird. Es wird immer wieder gezeigt, wie man falsch naheliegende Schlussfolgerungen sein können.

 

Ein durch und durch interessantes Buch, in dem immer wieder geschmöckert werden kann. Im Gegensatz zu anderen Büchern im Comic-Stil sind auch schnelle Lesende mit diesem Buch etliche Stunden beschäftigt. Nicht entgehen lassen!

 

August 2025

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Die sieben Männer der Evelyn Hugo

von Taylor Jenkins Reid

 

Die Lokaljournalisten Monique Grant ist ein kleines Rad im großen Getriebe der Zeitschrift, für die sie meist belanglose Artikel schreibt. Da taucht ein Anfrage DER Hollywood-Ikone Evelyn Hugo auf, die mit ihren 7 Männern jahrzehntelang die Klatschspalten gefüllt hat, und die schon ewig kein Interview mehr gegeben hat. Sie will ausschließlich mit Monique zusammenarbeiten, was diese (und auch ihre Chefin) erst mal sehr verwundert.


Schnell stellt sich heraus, dass es um mehr geht als nur um ein paar Kleider, die für einen
wohltätigen Zweck versteigert werden sollen. Evelyn Hugo möchte mit Moniques Hilfe ihre
Biografie schreiben, die jedoch erst nach ihrem Tod veröffentlichet werden soll. Monique lässt sich auf den Deal ein, von dem sie sich Geld und Anerkennung erhofft – und lernt ganz nebenbei von Evelyn Hugo einiges für ihr eigenes Leben. Außerdem erfährt sie, wer wirklich die große Liebe der Filmikone war. Zuletzt ergibt sich noch eine Verbindung zwischen Moniques und Evelyins Leben, mit der niemand gerechnet hat.


Die glamoröse Hollywood-Atmosphäre des späten 20. Jahrhunderts wird im Buch gut eingefangen, auch wenn (meiner Meinung nach) einige Schilderungen noch detailreicher sein könnten. So werden zum Beispiel die Schönheitsoperationen nur mit einem Nebensatz erwähnt und auch die eigentliche Schauspielkunst kommt für meine Begriffe zu kurz.


Dafür ist das Gefühlsleben des Hollywoodstars sehr nachvollziehbar beschrieben (jede Ehe hat ein eigenes Kapitel) und das Buch liest sich flüssig.Eine klare Leseempfehlung für Leute, die Romane mit unerwartetem Ausgang mögen.

Buchcover "Lyrische Hausapotheke"
Buchcover "Wie es wirklich war"

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Wie es wirklich war
von Freddy Quinn

 

Im stolzen Alter von 93 Jahren blickt der Sänger, Entertainer und Schauspieler Freddy Quinn auf sein ereignisreiches Leben zurück. Dabei räumt er mit einigen Mythen auf, an deren Entstehung er selbst – wie er in dem Buch offen zugibt – nicht ganz unschuldig war.


Im Buch begleitet man den kleinen Freddy durch seine Kindheit in Wien, seine Teenagerzeit als Maskottchen der GIs, seine ersten kleinen Auftritten als Musiker und als Autostopper unterwegs in Afrika.


Mit den gelesenen Seiten wächst die Sympathie zu dem jungen Mann, der am liebsten im Rampenlicht steht, aber dessen Hauptziel es ist, seine Mitmenschen mit seiner Musik und Schauspielerei zu erfreuen. Dass er es mit der Wahrheit nicht immer so genau genommen hat ist ihm dadurch relativ leicht zu verzeihen.


Nicht zuletzt erfährt man auch von der Lebenseinstellung, der Liebe und manchen Spleens des großen Künstlers.  Diese Biografie ist nicht nur für eingefleischte Freddy-Fans lesenswert, sondern bietet einen guten Einblick in ein erfülltes Künstlerleben mit Licht und Schatten.

 

Spezialempfehlung aus der Lese-Ecke:

Das Jugendbuch für Lesemuffel ab 8 Jahre:

Alles SAFE von Rüdiger Bertram

illustriert von Horst Hellmeier, erschienen im Ueberreuter Verlag

Flo ist sehr vorsichtig – ganz im Gegensatz zum Rest seiner Familie. Beim Familienurlaub in den Bergen hat er sicherheitshalber seinen riesigen Notfallrucksack mit und will nur eines: kein unnötiges Risiko eingehen.


Doch dann lernt Flo Kaja kennen – mutig, spontan, waghalsig – und verliebt sich in sie. Ein Rat seines lästigen kleinen Bruders und die Hilfe des freundlichen Bernhardiners Utz ermutigen Flo, für seine Liebe mehr zu wagen – und schon geht es mit Kaja ins Berg-Abenteuer! Mit wenigen Worten, witzigen Bildern und viel Gefühl!


Ich finde das Buch im Comic-Stil mit den einfachen und dennoch liebevollen Bildern herrlich! Einzig schade ist, dass es schnell durchgelesen ist. Aber genau das macht das Buch auch für Lese-Muffel interessant. Als Alterempfehlung ist „ab 8 Jahre“ angegeben, aber das Buch ist auch für ältere Kinder und Jugendliche gut geeignet.


Ein Buch, das auch gerne öfter als einmal gelesen wird, weil man auf den witzigen Illustrationen immer wieder neue Details findet. Auch mir als Erwachsene hat „Alles SAFE“ sehr gut gefallen und ich gebe dafür eine klare Leseempfehlung!

Buchcover "Alles SAFE"

Vielfalt an Genres entdecken

Lesetipps für jeden Geschmack

Ob spannende Krimis, gefühlvolle Romane oder inspirierende Kinderbücher – bei Buchhandlung Lese-Ecke in Wien erwartet Sie ein sorgfältig zusammengestelltes Sortiment unterschiedlichster Genres. Jedes Buch wurde persönlich ausgewählt, weil es etwas Besonderes zu erzählen hat.

 

Sie wissen schon genau, was Sie lesen möchten? Dann stöbern Sie gezielt nach Ihrem Lieblingsgenre. Oder lassen Sie sich von unseren Empfehlungen überraschen – für sich selbst oder zum Verschenken.

 

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf Bücher für Kinder, Jugendliche sowie auf inklusive und literarisch wertvolle Titel, die auch Themen wie Diversität, psychische Gesundheit oder Behinderung einfühlsam behandeln.

Genres im Überblick

Unsere Genre-Vielfalt auf einen Blick

  • Kinderbücher

  • Jugendbücher

  • Romane & Erzählungen

  • Krimis & Thriller

  • Fantasy & Science Fiction

  • Sachbücher

  • Biografien

  • Reiseliteratur & Landkarten

  • Bücher über Gehörlosigkeit Gebärdensprache

  • Ratgeber für alle Lebenslagen

  • Bücher über aktuelle Themen

  • Bücher über Autismus